Mutterkreuz, 1. Stufe in Gold am 16. Dezember 1938 von Adolf Hitler gestiftet
„Der deutschen Mutter“
Der Nationalsozialismus verdrängte Frauen aus dem öffentlichen Leben und reduzierte sie auf die Mutterrolle, womit Ansätze von Emanzipation aus der Zeit der Ersten Republik wieder rückgängig gemacht wurden. Die rassisch motivierte Expansionspolitik vor allem um den Lebensraum im Osten verstärkte den Druck. Das Mutterkreuz, das „Arierinnen“ ab dem vierten Kind erhielten, verbindet die Symbolik der Kriegsauszeichnung des Eisernen Kreuzes mit der Farbe des Marienkults.
Metall gegossen, Stoffband
Graz Museum / Foto: Arno Friebes
Kategorien der Mutterschaft
Mit dem Mutterkreuz der Nationalsozialist/-innen sollte die Gebärfreudigkeit der „deutschen Mutter“ durch ein gesteigertes Ansehen erhöht werden. Voraussetzungen für die Verleihung des Mutterkreuzes waren die „arische Abstammung“ der Eltern und ein „sittlich einwandfreier“ Lebenswandel. Je nach Anzahl der Kinder wurde zwischen drei Stufen unterschieden: Das bronzene Mutterkreuz, die dritte Stufe, wurde an Frauen mit vier oder fünf Kindern vergeben; das silberne Mutterkreuz, die zweite Stufe, erhielten Frauen bei sechs oder sieben Kindern; das goldene Mutterkreuz, die erste Stufe, wurde Frauen ab dem achten Kind verliehen.