Die „schneidigen“ Rekruten

Bis zur Einführung der allgemeinen Wehrpflicht 1868 war die Musterung in der Monarchie äußerst uneinheitlich. Bis dahin hatten Berufsoffiziere aus gehobenen Bevölkerungsschichten vorwiegend Angehörige ärmerer Bevölkerungsschichten geführt. Dies hatte eine Militarisierung der Gesellschaft zur Folge: Die „schneidigen“, wenn auch sonst völlig verarmten Offiziere wurden zu Trägern eines ritterlichen Männlichkeitsideals. Sichtbares Zeichen in der Stadt waren die überall neu errichteten Kasernen. Für die Erfassung der Auszuhebenden nach Geburtsjahrgängen waren die Kommunalverwaltungen zuständig.