Erzherzog Karl II. Unbekannt, 17. Jh.
Zwischen „Türken“ und Protestanten
Karl, von seinem Vater, Kaiser Ferdinand I. für Großes bestimmt – so wurde er als möglicher Heiratskandidat der englischen Königin Elisabeth I. und ihrer Rivalin Maria Stuart verhandelt – musste sich schließlich mit einer bayrischen Prinzessin und einer Regentschaft in Innerösterreich begnügen. An dieser Peripherie war sein politischer Alltag von Glaubensstreit, Kriegen mit dem Osmanischen Reich und permanenter Finanznot geprägt. Infolgedessen musste er sich in Abhängigkeiten begeben, Zugeständnissen folgten Verbote, Repression folgte Toleranz.
Öl auf Leinwand
135 × 105 cm
Graz Museum / Foto: Arno Friebes
Erzherzog Karl II. von Innerösterreich (1540–1590)
Karl war der dritte Sohn und das zwölfte von insgesamt fünfzehn Kindern Kaiser Ferdinands I. Er galt im Gegensatz zu seinem ältesten Bruder Maximilian II. als treuer Anhänger des Katholizismus – ein Umstand, der die Entscheidung seines Vaters, die habsburgischen Erbländer 1564 neuerlich zu teilen, mitbeeinflusste. Karl wurde Erzherzog von Innerösterreich, erhob Graz zur Residenzstadt, förderte diese städtebaulich und schuf eine gut funktionierende Zentralverwaltung. Im Zuge der gewaltsamen Rekatholisierung Innerösterreichs holte Karl die Jesuiten nach Graz und übertrug ihnen die Leitung der neugegründeten Lateinschule und Universität. 1590 starb der Fürst im Alter von 50 Jahren und wurde in der Gruft des Mausoleums in Seckau beigesetzt.