Leichenzug Erzherzog Karls II. Georg Peham, 1594
Der Kampf der Konfessionen steht still
Monarchische Trauerzeremonien dienten der Herrschaftspropaganda. Ein Leichenzug wurde vom Protokoll des Hofzeremoniells bestimmt und war Abbild der gesellschaftlichen Verhältnisse. Als der Leichnam Erzherzog Karls II. von Innerösterreich 1590 von Graz zum Mausoleum nach Seckau geleitet wurde, erschienen die realen Verhältnisse jedoch in einem milden Licht. Trotz des harten Vorgehens der Katholik*innen im Zuge der Gegenreformation erwiesen auch Protestant*innen dem toten Monarchen die letzte Ehre. Er war als Rahmenklammer des Reiches in diesem Moment wichtiger als die gespaltenen konfessionellen Überzeugungen der Teilnehmer*innen.
Serie von 47 Kupferstichen
Rahmen: 51,8 × 91,9 × 6 cm
Graz Museum